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Kommunikation: Sender-Empfänger-Modell erklärt. Inkl. Beispiele.

Beim Sender-Empfänger-Modell handelt es sich um ein klassisches Kommunikationsmodell. Es zeigt auf, wie eine Person ihre Botschaft an eine zweite Person kommuniziert.

In diesem Artikel verraten wir Ihnen, was hinter dem Modell steckt und wie es im Detail funktioniert. Außerdem zeigen wir Ihnen praktische Beispiele für das Sender-Empfänger-Modell und erklären, welche Störfaktoren es in der Kommunikation gibt.

Übersicht

  • Das Modell wurde in den 1940er Jahren von den Mathematikern Claude E. Shannon und Warren Weaver entwickelt. Es ist daher auch als Shannon-Weaver-Modell bekannt.
  • Ziel der Entwicklung war ursprünglich die Optimierung der Kommunikation per Telefon durch die Reduzierung von möglichen Störfaktoren.
  • Das Modell beschreibt, dass eine Botschaft bzw. Nachricht von einem Sender (Person A) an einen Empfänger (Person B) übermittelt wird.
  • Dazu codiert der Sender die Nachricht. Er wandelt seine Gedanken dazu in Sprache, Schrift und Körpersprache um.
  • Dieses sogenannte Signal sendet er an den Empfänger.
  • Der Empfänger wiederum versucht die Nachricht zu decodieren, sie also zu entschlüsseln und zu verstehen, was der Sender mit seiner Botschaft meint.
  • Darauf folgt eine Reaktion des Empfängers, wodurch er selbst zum Sender wird.
  • Kam beim Empfänger nicht die gleiche Botschaft an, die der Sender übermitteln wollte, waren dafür Störfaktoren verantwortlich.

Beispiele für das Sender-Empfänger-Modell

Damit Sie verstehen, wie das Sender-Empfänger-Modell auf die Praxis angewendet werden kann, haben wir drei Beispiele vorbereitet:

Beispiel 1: Sohn trifft sich mit seinem besten Freund

Ein Sohn möchte seiner Mutter mitteilen, dass er das Haus verlässt, um sich mit seinem besten Freund zu treffen. Dazu codiert er Sender die Botschaft und sagt zu seiner Mutter: “Ich treffe mich jetzt mit Max.”.

Seine Mutter ist Empfänger der Nachricht. Sie decodiert die Botschaft, versteht somit ihren Inhalt und reagiert mit dem Ausdruck “Viel Spaß!”. Damit wird sie nun selber zum Sender.

In diesem Beispiel sind Sender und Empfänger klar und beide haben die Botschaft gleichermaßen verstanden. Das ist jedoch nicht immer der Fall, wie die nächsten Beispiele zeigen.

Beispiel 2: Missverständliche Mimik

Person A ist Sender und erklärt Person B einen wichtigen Fakt. Person A codiert dazu die Botschaft und spricht die Nachricht aus. Person B decodiert die Nachricht, um die Botschaft und glaubt, dass Person A die Aussage spaßig gemeint hat.

Wie kam es zu dem Missverständnis? Person A hat etwas ins Auge bekommen und deshalb gezwinkert. Person P hat diese als paraverbale Kommunikation verstanden und so decodiert, dass die Aussage nicht ernst gemeint war.

Beispiel 3: Treffen an der Bank

Ein Mann und eine Frau möchten sich verabreden. Der Mann ist Sender und teilt seine Botschaft wie folgt mit: “Wir treffen uns heute Abend 18 Uhr an der Bank.”. Die Frau ist Empfänger. Entsprechend decodiert sie die Aussage und gibt zurück, dass sie verstanden hat und sich bereits auf das Treffen freut.

Als es dann an jenem Tag 18 Uhr wird, warten beide Personen aufeinander. Was ist passiert? Die Doppeldeutigkeit des Wortes “Bank” hat zu einer gestörten Kommunikation geführt. Der Mann meinte mit dem Begriff das Geldinstitut. Schließlich möchte er noch Geld für das gemeinsame Abendessen abheben. Die Frau hingegen hat verstanden, dass sie sich an der Parkbank treffen, an der sich beide kennengelernt haben.

Dieses Beispiel zeigt sehr gut, wie wichtig eine klare, eindeutige Kommunikation ist.

Kommunikationsarten

Kommunizieren zwei Personen miteinander, können mehrere Kommunikationsarten genutzt werden. In aller Regel kommt eine Kombination dieser zum Einsatz, um eine Nachricht zu übermitteln. Grundlegend unterscheidet man hierzu drei Arten der Kommunikation:

Verbale Kommunikation

  • Umfasst das gesprochene und geschriebene Wort.

Paraverbale Kommunikation

  • Mimik (z. B. Lachen, Zwinkern)
  • Gestik (z. B. Schulterzucken, Handbewegung)
  • Körperhaltung (z. B. hängende Schultern, herausgestreckte Brust)

Nonverbale Kommunikation

  • Lautstärke
  • Sprechtempo
  • Stimmlage
  • Tonfall
  • Sprechpausen
  • Artikulation

Die verbale Kommunikation bestimmt, welcher Inhalt (Botschaft/Nachricht) vermittelt werden soll. Die nonverbale und paraverbale Kommunikation hingegen bestimmen, wie der Empfänger die Nachricht aufnimmt und versteht.

Störungen der Kommunikation

In der Kommunikation ist es nicht zu jeder Zeit gegeben, dass die vom Sender übermittelte Botschaft auch korrekt beim Empfänger ankommt. Dann kommt es zu einer Störung der Kommunikation. Infolgedessen können Missverständnisse und Konflikte entstehen. Mögliche Ursachen für eine gestörte Kommunikation sind etwa:

Sprachliche Unterschiede

Sprechen Sender und Empfänger nicht die gleiche Sprache, hat der Empfänger Probleme, die Nachricht zu verstehen. Eine derartig gestörte Kommunikation kann auch auftreten, wenn Sender und Empfänger zwar die gleiche Sprache sprechen, aber deutliche Unterschiede im Dialekt aufweisen.

Lärm / störende Geräusche

Die Umgebung nimmt erheblichen Einfluss auf die Kommunikation. Laute Umgebungsgeräusche, etwa Straßenlärm, können verhindern, dass der Empfänger die Nachricht richtig übermittelt bekommt.

Kultur

Auch kulturelle Unterschiede können zu Missverständnissen führen. Während etwa in unseren Breitengraden ein Trinkgeld Zeichen für einen guten Service ist, kann es in einigen asiatischen Ländern als Beleidigung aufgefasst werden.

Desinteresse

Hat der Empfänger kein Interesse an der Botschaft des Senders (z. B. aufgrund von Langeweile), möchte er dessen Nachricht nicht verstehen.

Doppeldeutigkeit

Gleiche Begriffe für unterschiedliche Dinge können zu Missverständnissen in der Kommunikation führen. “Ich gehe zur Bank.” (Parkbank oder Geldinstitut?)

Wissensunterschiede

Haben Sender und Empfänger einen unterschiedlichen Wissens-/Kenntnisstand, kann dies zu Störungen in der Kommunikation führen, etwa wenn Fachbegriffe genutzt werden.

Nicht verstandener Witz

Versteht ein Empfänger nicht, dass der Sender einen Witz gemacht hat, nimmt er eine humorvolle Aussage als ernst gemeinte Botschaft auf.

Mehrfachübertragung

Wird eine Botschaft immer wieder vom Sender weiter an einen neuen Empfänger übermittelt, ändern sich häufig Teile der Nachricht. Dieses Prinzip wird beispielsweise bei dem Spiel “Stille Post” deutlich.

Sender-Empfänger-Modell Schulz von Thun 

Das Sender-Empfänger-Modell wurde von Schulz von Thun aufgegriffen. Er hat daraus das Vier-Ohren-Modell entwickelt. Das sagt aus, dass ein Sender mit vier Schnäbeln spricht und jede Aussage vier Ebenen hat: eine Sachinformation, eine Selbstkundgabe, einen Beziehungshinweis und einen Appell. Der Empfänger nimmt die Nachricht auf diesen Ebenen mit seinen vier Ohren auf.

Lesen Sie mehr dazu hier: Das 4-Ohren-Modell: Ebenen der Kommunikation erklärt

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Fazit – Kommunikation: Sender-Empfänger-Modell erklärt. Inkl. Beispiele.

Das Sender-Empfänger-Modell ist ein grundlegendes Kommunikationsmodell. Es ermöglicht, Fehler in der Kommunikation aufzudecken und somit zu verringern. Wie das Modell funktioniert, haben wir Ihnen anhand von Beispielen in diesem Artikel erläutert. Auch haben wir mögliche Störungsquellen für eine fehlerbehaftete Kommunikation aufgezeigt.

Wir hoffen, dass wir Ihnen damit weiterhelfen konnten!

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